

Jeden Tag ist unser Körper zahlreichen äußeren Einflüssen ausgesetzt. Bakterien, Viren und andere potenzielle Belastungen lauern überall – in der Luft, in Lebensmitteln oder auf Oberflächen. Dass wir nicht ständig krank werden, verdanken wir einem ausgeklügelten Schutzsystem: unserem Immunsystem. Doch viele wissen nicht, dass es aus zwei eng verzahnten, aber grundlegend verschiedenen Teilen besteht: dem angeborenen und dem erworbenen Immunsystem.
In diesem Artikel erklären wir dir, wie diese zwei „Abwehrarme“ funktionieren, wie sie zusammenarbeiten.
Das angeborene Immunsystem
Das angeborene Immunsystem (auch unspezifisches Immunsystem genannt) ist unser erstes Schutzschild. Es ist von Geburt an aktiv und reagiert besonders schnell auf Eindringlinge.
Die wichtigsten Merkmale:
- Schnelle Reaktion: Innerhalb von Minuten bis Stunden erkennt es körperfremde Strukturen.
- Breit aufgestellt: Es unterscheidet nicht zwischen verschiedenen Erregern, sondern bekämpft alle nach einem ähnlichen Prinzip.
- Auch physikalische Barrieren wie die Haut oder Schleimhäute zählen zur angeborenen Immunabwehr.
Diese Abwehr arbeitet konstant im Hintergrund – wie ein Frühwarnsystem.
Das erworbene Immunsystem
Das erworbene Immunsystem (auch spezifisches Immunsystem genannt) entwickelt sich im Laufe unseres Lebens durch den Kontakt mit bestimmten Erregern. Es lernt, sich diese „Feinde“ zu merken und bei erneutem Kontakt schneller und gezielter zu reagieren.
Die wichtigsten Merkmale:
- Gezielte Abwehr: Es bildet spezifische Antikörper gegen bekannte Erreger.
- Immunologisches Gedächtnis: Der Körper merkt sich Erreger langfristig – das ist z. B. die Grundlage für Impfungen.
- Die Reaktionszeit ist langsamer, aber langfristig effektiver bei wiederholtem Kontakt.
Dieses System macht unseren Körper besonders anpassungsfähig – eine Art „individuelle Schutzmaßnahme“, die im Laufe des Lebens immer präziser wird.
Zwei Systeme, ein Ziel
Das Immunsystem ist ein eingespieltes Team: Das angeborene System entdeckt schnell potenzielle Gefahren und alarmiert das erworbene System. Dieses reagiert gezielt – vor allem bei bekannten „Eindringlingen“.
Beide Systeme sind eng miteinander vernetzt. Ohne das angeborene System würde der Körper möglicherweise gar nicht bemerken, dass eine Abwehrreaktion notwendig ist. Und ohne das erworbene System könnte sich der Körper nicht dauerhaft an bestimmte Erreger erinnern. Nur gemeinsam bilden sie eine starke Verteidigungslinie für unseren Körper.